GÜLLE EFFIZIENTER NUTZEN MIT GÜLLEKOHLE

Gülle im landwirtschaftlichen Kreislauf

Die Gülle ist ein unverzichtbares Kernelement im landwirtschaftlichen Nährstoffkreislauf. Sie fällt im Stall an, wird zwischengelagert und anschließend zeit- und bedarfsgerecht auf dem Feld wieder ausgebracht, wo sie den Pflanzen essenzielle Nährstoffe zum Wachsen liefert. Der Ertrag landet zum Teil wieder als Futter im Stall, wo der Kreislauf geschlossen wird.

Allerdings gehen in dieser Kreislaufwirtschaft trotz guter fachlicher Praxis in jeder Bewirtschaftungsform Nährstoffe verloren. Sie verflüchtigen sich, werden ausgewaschen oder abgetragen. Laut dem Bundesarbeitskreis Düngung geht in der Rinderhaltung trotz optimaler Lagerungs- und Ausbringtechnik ein Viertel der N-Ausscheidungen verloren. In der Schweinemast mit Standardtechnik sogar die Hälfte. Dr. Richard Neff vom Landwirtschaftszentrum Eichhof zeigt, dass sich diese Nährstoffverluste massiv auf den Ertrag auswirken. Eine verlustarme Gülledüngung steigert den Futterwert und wirkt sich positiv auf Energie, Proteine und Mineralstoffe aus.

Güllekohle
Kurt Bouda/Pixabay

Wirkung von Güllekohle

Durch den Einsatz der Güllekohle lässt sich die Düngewirkung der Gülle nahezu verdoppeln, denn die Güllekohle bietet dank ihrer gewaltigen inneren Oberfläche den flüchtigen und auch schädlichen Emissionsgasen wie Lachgas, Methan und Ammoniak Anhaftungsraum, bindet Schadstoffe und speichert Nährstoffe. Gewünschte Mikroorganismen der aeroben Vorgänge erhalten einen Lebensraum. Dadurch werden folgende Vorteile erzielt:

  • Güllegeruch wird neutralisiert
  • Schadstoffe werden gebunden und unschädlich gemacht
  • Nährstoffe werden pflanzenverfügbar gespeichert
  • Grundwasser wird vor Ausschwemmprodukten geschützt
  • Kohlenstoff wird der Atmosphäre langfristig entzogen
  • Verbesserung der Bodenstruktur und des Bodenlebens
  • Humusaufbau
  • Düngereinsparung
  • Entgegenwirken der Bodenversauerung
  • Wasserspeicherkapazität wird erhöht

Carbio® Güllekohle

Carbio® Güllekohle wird aus 80 % unbehandeltem Holz aus nachhaltig bewirtschafteten Forstbetrieben und aus 20 % Strauchschnitt in Deutschland klimaneutral hergestellt. Die Kohle weist mit ihren unzähligen Nanoporen eine innere Oberfläche von bis zu 300 m2 pro Gramm auf.

© akturer/shutterstock.com

Anwendung der Güllekohle

Die Güllekohle kann direkt in die Gülle eingerührt werden. Pro 100 m3 Gülle wird etwa 1 m3 Güllekohle zugegeben. Wird bereits Futterkohle und/oder Einstreukohle eingesetzt, kann die Güllekohle um diesen Anteil reduziert werden. Die Güllekohle sollte mindestens zwei Wochen vor Ausbringung beigemischt werden, um ausreichend Zeit zu haben, sich mit Nährstoffen „aufzuladen“. Ein optimales Ergebnis wird bei regelmäßiger Pflanzenkohlezuführung und Beigabe von effektiven Mikroorganismen in die Güllegrube erreicht.

Temperatur Reifedauer
Unter 6 °C Keine Aktivität
6 °C Mind. 30 Tage
6–10 °C 30 Tage
10–15 °C 21 Tage
15 °C 14 Tage

Eigenschaften der Güllekohle

Kohlenstoff
pH-Wert
Mind. 80 %
6,5–7,5
Feuchtigkeit ca. 20 %
(+/-7 %)
Körnung 0–8 mm
(+2 mm)
PAK Max. 4 mg

Quellen:

  • Deter A. (03. April 2016): Fachleute zu Verlusten bei der Gülledüngung und dem Gülletourismus. Top agrar.
  • Journal für Terrorwein und Biodiversität, 2010, ISSN 1663-0521
  • Bundesarbeitskreis Düngung: Nährstoffverluste aus landwirtschaftlichen Betrieben mit einer Bewirtschaftung nach guter fachlicher Praxis, 2003
„Güllekohle – Gülle effizienter nutzen“ zum Herunterladen
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