EINSTREUKOHLE — BESTES KLIMA IM STALL
Da besonders bei intensiver Bewirtschaftung die Haltungsbedingungen nicht den natürlichen Lebensumständen der Tiere entsprechen können, muss hier, auch im Hinblick auf das Tierwohl, besonders auf die Tiergesundheit geachtet werden. Die Tiere sind im ständigen Kontakt mit ihren eigenen Ausscheidungen und deren Fauldämpfen sowie mit Mikroben, die sich in und auf den Ausscheidungen vermehren und das mikrobielle Milieu im Stall lenken.
Vermischen sich die festen und flüssigen Ausscheidungen, entstehen Fäulnis und Gestank. Der Harn der Tiere enthält die Abbauprodukte des Stoffwechsels, vor allem also Stickstoff und Phosphor sowie Mikronährstoffe. Kommt der Harn in Kontakt mit den festen Ausscheidungen, welche überwiegend aus schwer verdaulichen Ballaststoffen, abgestoßenen Darmzellen und bis zu 30 % abgestorbenen Mikroorganismen bestehen, können sich die Bakterien im kohlenstoffreichen Kot mithilfe der essenziellen Nährstoffe aus dem Harn beträchtlich vermehren. Diese Vermehrung führt laut Hans-Peter Schmidt, Geschäftsführer des Ithaka Instituts, „zum Verfaulen des Kotes, zur Vermehrung schädlicher Mikroorganismen und zur Entstehung klima- und gesundheitsschädlicher Gase.“
Stehen die Tiere auf der Weide, wird der Urin und das Kotwasser direkt von der Erde aufgenommen, die Feststoffe des Kots hingegen trocknen an der Luft und werden von Bodenorganismen abgebaut und in den Boden eingearbeitet.